Beim Immobilienkauf verlassen sich viele Käufer blind auf die Ratschläge des Maklers – dabei beeinflusst die Entscheidung deine finanzielle Situation oft für Jahrzehnte. Mit den richtigen Fragen kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch viel Stress vermeiden. Hier sind 5 Schlüsselfragen, die du deinem Makler unbedingt stellen solltest, bevor du den Kaufvertrag unterschreibst.
1. Wen vertritt der Makler eigentlich?
Die meisten Makler stehen vertraglich auf der Seite des Verkäufers und vertreten somit dessen Interessen. Das ist nicht unbedingt negativ, aber du solltest wissen: Wer zahlt die Provision – und wie unabhängig sind die Ratschläge? Wenn du einen reinen Käufermakler beauftragst, arbeitet dieser ausschließlich für dich, allerdings meist gegen gesonderte Gebühr.
2. Wie genau wird die Provision berechnet?
Die Höhe und Struktur der Maklercourtage ist unterschiedlich.
In Ungarn liegt sie typischerweise bei 2–5 % zzgl. MwSt. vom Kaufpreis, manchmal gibt es aber auch Pauschalhonorare.
Frage nach: Welche Leistungen sind darin enthalten? Werbung? Juristische Abwicklung? Nachbetreuung?
Für ausländische Käufer werden oft spezielle Servicepakete angeboten (z. B. Übersetzung, Videobesichtigung, vollständige Kaufabwicklung).
3. Welche Erfahrung hat der Makler in der gewünschten Lage?
Ob der Makler die Gegend nur allgemein kennt oder tatsächlich Experte für das Viertel ist, macht einen großen Unterschied.
Wie sieht der Mietmarkt in der Umgebung aus?
Welche städtebaulichen Entwicklungen sind geplant?
Gibt es bekannte Probleme (z. B. Verkehrsbelastung, Streitigkeiten innerhalb der Eigentümergemeinschaft)?
Ein lokal erfahrener Makler kann den wahren Wert einer Immobilie realistischer einschätzen.
4. Wie wird die rechtliche Situation der Immobilie geprüft?
Das größte Risiko sind oft versteckte rechtliche Belastungen. Kläre daher:
Übernimmt der Makler die Prüfung des Grundbuchauszugs?
Gibt es Hypotheken, laufende Gerichtsverfahren oder Wohnrechte Dritter?
Sind die Unterlagen aktuell und vollständig?
Ein seriöser Makler legt transparente Dokumente vor und empfiehlt stets die Hinzuziehung eines Rechtsanwalts.
5. Welche Zusatzleistungen bietet der Makler an – und zu welchem Preis?
Die Arbeit des Maklers geht heute weit über Inserate und Besichtigungen hinaus. Frage nach:
Arbeitet er mit Banken, Anwälten, Gutachtern zusammen?
Bietet er virtuelle Rundgänge oder Video-Besichtigungen an, falls du nicht vor Ort sein kannst?
Erhältst du schriftliche Berichte zum Zustand der Immobilie oder zum Stand der Verhandlungen?
Zusatzleistungen kosten meist extra, erhöhen aber deutlich die Sicherheit des Kaufs.
Fazit
Bei der Wahl des Maklers zählt nicht, wer die größte Werbefläche hat, sondern wer transparent arbeitet und wirklich deine Interessen vertritt. Die oben genannten Fragen helfen dir, nicht nur eine Immobilie zu kaufen, sondern eine sichere Investition zu tätigen.
Tipp: Lass dir alles schriftlich geben – Provision, Vertragsbedingungen und zugesagte Leistungen. Das schützt dich am besten vor späteren Streitigkeiten.