Auf dem ungarischen Immobilienmarkt werden die meisten Makler vom Verkäufer beauftragt. Das ist nachvollziehbar, da die Provision in der Regel prozentual am Kaufpreis bemessen wird und der Vertrag zwischen Verkäufer und Makler entsteht. Auf Käuferseite fehlt jedoch oft die professionelle Vertretung – obwohl die Entscheidung die finanzielle Sicherheit für Jahrzehnte prägen kann.
Hier kommt der Käufermakler ins Spiel – ein Fachmann, der ausschließlich die Interessen des Käufers schützt.
1. Wer ist ein Käufermakler?
Ein Käufermakler ist ein Immobilienprofi, der nicht den Verkäufer, sondern den Käufer vertritt. Seine Aufgabe ist es, passende Immobilien zu suchen und zu bewerten, mit dem Verkäufer oder dessen Makler zu verhandeln und in jedem Schritt die Interessen des Käufers zu wahren.
2. Warum lohnt sich ein Käufermakler?
a) Umfassender Marktüberblick
Während ein Verkäufermakler in erster Linie seine eigenen Objekte präsentiert, durchsucht der Käufermakler den gesamten Markt – so erhält der Käufer deutlich mehr Auswahl.
b) Verhandlungsvorteil
Der Käufermakler hat kein direktes Interesse an einem möglichst hohen Kaufpreis. Im Gegenteil: sein Ziel ist es, für den Käufer die besten Konditionen auszuhandeln.
c) Rechtssicherheit und Expertennetzwerk
Ein professioneller Käufermakler arbeitet mit Anwälten, Gutachtern und Finanzberatern zusammen und sorgt damit für einen rechtlich und finanziell sicheren Kauf.
d) Zeit- und Energieersparnis
Der Käufermakler filtert die Angebote vor, organisiert Besichtigungen und liefert detaillierte Berichte. So beschäftigt sich der Käufer nur mit wirklich relevanten Immobilien.
3. Häufige Irrtümer über Käufermandate
„Das ist nur ein zusätzlicher Kostenfaktor.“
In Wahrheit gleicht der durch Verhandlungen erzielte Preisvorteil oder die Vermeidung teurer Fehler die Maklergebühr oft mehrfach aus.
„Die Provision zahlt doch ohnehin der Verkäufer.“
Die Verkäuferprovision ist im Kaufpreis einkalkuliert – letztlich trägt also der Käufer die Kosten, ohne dass er eine eigene Vertretung hätte.
„Käufer- und Verkäufermakler machen dasselbe.“
Nein: Der Verkäufermakler vertritt die Interessen des Verkäufers, der Käufermakler ausschließlich die des Käufers.
4. Fazit
Ein Käufermandat ist in Ungarn noch wenig verbreitet, gewinnt aber bei ausländischen und bewussten Käufern an Bedeutung. Mit einem eigenen Käufermakler wird der Kauf sicherer, transparenter und oft auch günstiger.
Wer langfristige Sicherheit anstrebt, sollte in Erwägung ziehen, einen Fachmann ausschließlich auf seine Seite zu stellen.